Brink |
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Mit Brink bieten Splash Damage und Bethesda einen schnellen, komplexen Action Shooter, bei dem das Bekämpfen des Gegners erstaunlicherweise nicht im Vordergrund steht. Dennoch denken die Tester von total-verpLANt e.V., dass die USK Einschätzung von 16 Jahren zu niedrig angesetzt ist.
Genre: Action Shooter Entwickler: Splash Damage Plattform: PC (PS3, XBOX 360) Erscheinungsdatum: 13. Mai 2011 USK: ab 16 Jahren total-verpLANt e.V.: ab 18 Jahren
Die Story: 40 Jahre vor Einstieg in das Spiel wird eine sich selbst versorgende, schwimmende Stadt mit dem Namen Ark erbaut. Kurz darauf steigt auf Grund mangelnder Einsicht der Menschheit der Meeresspiegel an und die Ark wird somit zu einer Art letztem Zufluchtsort. Viele gestresste Gemüter auf wenig Raum bedeutet natürlich ärger und es dauert nicht lange, bis der Bürgerkrieg ausbricht. Die Fraktion „Sicherheit“ ist der Meinung, dass nur Ruhe und Ordnung das Fortbestehen der Menschen garantieren können, wobei der Widerstand versucht, von der Ark zu fliehen, um draußen nach Leben zu suchen. Der Spieler kann sich nun entscheiden, auf welcher Seite er kämpfen möchte. Bei Brink handelt es sich um einen Multiplayer-basierten Egoshooter, in dem sich zwei bewaffnete Teams gegenüber stehen. Das eine Team muss innerhalb eines Zeitlimits eine Reihe von Aufgaben erledigen, das andere Team versucht dies zu verhindern. Die Rollen der Teammitglieder bzw. der Gegner können entweder von echten Spielern eingenommen werden oder computergesteuert sein. Das Spiel bietet drei verschiedene Spieltypen, die alle eine Multiplayer-Funktion haben. Der Spielende kann im Kampagnenmodus direkt zwischen den Kampagnen der Flüchtlingen und der Verteidiger der Arc wählen. Bei den sog. Aufgaben gibt es die Möglichkeit, seine Ausrüstung, Aussehen und Fähigkeiten durch das Meistern verschiedener Szenarien zu verbessern. Im freien Spiel können die Ziele und Regeln eines Multiplayer-Spiels selbst gewählt werden. Es gibt Trainingsvideos und eine in das Spiel integrierte Tipp-Enzyklopädie, die viele Hinweise zu dem Spiel bereit halten. Zusätzlich kann sich der Spieler mit Hilfe des Aufgaben-Modus auf das eigentliche Spiel, also die Kampagne oder den freien Multiplayer vorbereiten, was vor allem Anfängern in dem Genre sehr zu Gute kommt. Es gibt vier verschiedene Charakterklassen: Soldat, Sanitäter, Spion und Techniker. Alle Klassen sind essenziell für den Erfolg eines Teams. Beispiele: Sanitäter können am Boden liegende Mitspieler mit Spritzen versorgen, so dass diese weiterkämpfen können. Soldaten füllen die Munition der Teammitglieder auf und Techniker buffen den Schaden von Waffen. Darüber hinaus bieten die Klassen noch viele weitere Fertigkeiten wie Minen legen und entschärfen, Geschütztürme positionieren, Sprengladungen anbringen, oder die Identität des Gegners annehmen.
In Brink gibt es ein Ungleichgewicht, welches sich durch das ganze Spiel zieht: sehr Gameplay- und Multiplayer-lastig und zu wenig Story. Schauen wir uns zuerst Gameplay & Multiplayer genauer an. In Brink heißt es, dass man seine Missionsziele nur erfüllen kann, wenn man sich mehr bewegt als zu kämpfen. Helfen tut dem Spielenden dabei SMART. Das Bewegungssystem SMART „Smooth Movement Across Random Terrain“ verleiht dem Gameplay eine weitere Ebene. Bei gedrückter Sprint-Taste findet der Spielende neue Wege durch den Level, indem er den Charakter über Hindernisse klettern, Abgründe springen und Wände entlang klettern lässt. Diese Bewegungsmöglichkeit ist sehr intuitiv und bietet dem Spielenden neue Freiheiten, da alternative Wege zum Erfüllen der Missionsziele gefunden werden können. Dabei kommt es aber darauf an, ob der Spielende einen Charakter leichter, mittlerer oder schwerer Körperstatur gewählt hat. Bei einem leichten Charakter kann sogar schnell das Gefühl aufkommen, mitten in einem Jump & Run zu stecken. Alles in allem werden dem Spielenden durch SMART und das rasante Gameplay Schnelligkeit, Genauigkeit und ein gutes räumliches Denkvermögen abverlangt. Der beste Spieler wird nicht über die Anzahl der Abschüsse definiert, sondern über seine gesammelten Erfahrungspunkte (XP). Diese erhält der Spielende nicht nur durch das Töten von Gegnern, sondern durch das Erfüllen von Haupt- und Nebenzielen, wobei das neue Bewegungssystem sehr hilfreich ist. Wir halten SMART für ein schönes und elementares Feature von Brink mit noch mehr Potenzial nach oben. Die Multiplayer-Lastigkeit äußert sich darin, dass alle Charakterklassen voneinander abhängig sind und meist sogar jede nötig ist, um die Mission zu erfüllen. Verstärkt wird der Schwerpunkt auf den Multiplayer dadurch, dass es sehr viele Individualisierungsmöglichkeiten des Charakters sowohl bezüglich der Fähigkeiten, als auch und vor allem bei dem Aussehen gibt. Durch den Schwerpunkt auf den Multiplayer hat das Spiel gute Chancen, ein Hit auf LAN Partys zu werden. Nun zurück zum Ungleichgewicht in dem Spiel: Wir hätten es besser gefunden, die Story deutlicher vom Multiplayer Modus zu trennen, um diese dann hervorzuheben. Das im Intro eingeführte Szenario um die Ark herum bietet Potenzial für eine schöne Geschichte, steht aber dann leider zu sehr im Schatten des Team- und Gameplay-lastigen Hauptteil des Spiels. Einigen unserer Spielester zufolge hätte die Geschichte sogar deutlich besser in einen Rollenspiel-Kontext gepasst. Der größte Stolperstein beim Testen war allerdings die USK Einschätzung. Das Erfüllen der Missionsziele geschieht unter großem Zeitdruck. Somit werden die Gegner schnell als Hindernisse angesehen, die zwischen dem Spielenden und seinem Ziel stehen. Der Spieler erhält eine Art Berechtigung, den Gegner aus dem Weg zu räumen. Diese Idee ist nicht neu, wird in Brink aber deutlich hervorgehoben. Zusätzlich gibt es einen Bonus an Erfahrungspunkten für Kopfschüsse sowie für das Ausschalten von noch lebenden, aber bereits am Boden liegenden Gegnern. Per Definition der USK heißt es: „Auseinandersetzungen und Kämpfe bleiben für diese Altersgruppe [16 bis 17 Jährige] als Spiel erkennbar“ und „gewaltlose Spielanteile und unrealistisch wirkende Spielelemente ermöglichen Abstand zum Spielgeschehen“. Diese Aspekte vermissen wir bei Brink, da die kämpferischen Auseinandersetzungen und die umgebenden Szenarien glaubwürdig sind und gewaltlose Spielanteile unterrepräsentiert sind. Wir empfinden die Auswahl aus verschiedensten militanten Outfits ebenfalls als problematisch. Der Spieler kann seinen Charakter z.B. mit Schutzhelmen und Sturmhauben versehen, die das Gesicht verdecken, oder Tätowierungen oder gar Gesichtsverletzungen hinzufügen. An der Grafik gibt es bei Brink nicht viel auszusetzen. Es gibt verschiedene Schärfeebenen und der Look hat einen leichten Cel-Shading-Touch (Comic Look). Bei manchen Test - Computern waren allerdings deutliche Grafikfehler zu erkennen, wie z.B. schwarze Quadrate anstatt von Mündungsfeuer und Granatenexplosionen. Musik und Sound allgemein stehen bei Brink auch eher im Hintergrund, da z.B. entscheidende Elemente in Missionen nicht musikalisch hervorgehoben werden. Anweisungen und Erinnerungen an das aktuelle Missionsziel werden in Form von Funkdurchsagen der Teammitglieder ins Spiel eingebettet. Brink wird klassisch mit Maus und Tastatur gespielt und bietet hinsichtlich der Steuerung eines Egoshooters keine großartigen Innovationen, muss es auch nicht. Die Maus „schwimmt“ allerdings nicht nur im Spiel selber sondern schon im Menü sehr arg, was das Spielen bzw. die Steuerung unnötig erschwert. Brink will keine gute Geschichte erzählen, obwohl es das gut könnte. Vielmehr will das Spiel schnelle und vielseitige Multiplayer-Action bieten, in dessen Genuss unserer Meinung nach jedoch erst Spieler ab 18 Jahren kommen sollten. 12. Juni 2011 - 13:43 ( chriz ) |
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